Lütte bekam eine Einweisung in das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, Abteilung Kinder- und Jugendmedizin, Aufgrund chronischer Verstopfung.
Auf dem Parkplatz des Kinderhauses verabschiedeten wir uns von Balou und Papa. Die Aufnahme erfolgte sehr liebevoll und geduldig, da es Lütte sehr schwer fällt in einer fremden Umgebung zurecht zu kommen. Wir bezogen unser Zimmer, ein Corona Test wurde zur Vorsicht durchgeführt. Nach dem Mittagessen fanden die ersten Untersuchungen wie Temperatur, Blutdruck Messung, Bestimmung des Gewichts und der Körpergröße, statt. Wenig später erkundeten wir die Station bis zum ersten Anamnesegespräch, welches sehr behutsam und zeitintensiv war.
Danach ging es zur Blutabnahme und auch bei dieser Untersuchung ging man mit viel Ruhe und Einfühlungsvermögen vor. Für Lütte ein tränenreiches und traumatische Erlebnis. Schnell vergessen war dies als sie sich etwas aus der Schatzkiste aussuchen konnte….ein Teddy namens Henrik.
Nach dem Abendbrot und der dazugehörigen Medikamentengabe, spazierten wir den Stationsflur auf und ab, führten Gespräche mit dem Pflegepersonal, welches sehr herzlich auf unsere Wünsche und Probleme einging.
Lütte kam am Abend nur schwer zur Ruhe. Ihre sich immer wiederholenden Verhaltensweisen wie, ständiges hin und her laufen, Türen auf und zu, Äußerungen bezüglich ihres Heimwehs gegenüber der Ärzte, des Pflegepersonals und mir, wie z.B. sie können hier nicht schlafen, sie müsse doch zu ihrem Loulou (Balou) und Papa, bildete sich eine Panikattacke mit Hyperventilations- Symptomen wie Atemnot, schreien und weinen.
Verabreicht wurden ihr diesbezüglich, zwei Einheiten Schlaf- Globulis und ein Brustwickel mit ätherischen Ölen zur Beruhigung angelegt. Zusätzlich mit Mamas Gute Nacht Geschichte und Hand halten fand Lütte dann endlich in den Schlaf.
Nach der morgendlichen Visite wurde ein Ultraschall durchgeführt, mit dem Ergebnis, einer bereits weit fortgeschrittenen chronischen Verstopfung und einer Organverschiebung der Blase.
Zum Mittagessen gab es diesbezüglich ein abführendes Medikament. Lütte erhielt anthroposophische Medikamente. Als Ursache für ihre chronische Verstopfung wurde unter anderem ihre traumatische Erfahrungen genannt.
Ihre Blutwerte geben zur Zeit keinen Hinweis auf eine Weizenunverträglichkeit oder Mangelerscheinungen.
Auch mir, als Mutter, wurde psychologische Unterstützung durch tiefgreifende Gespräche und Tipps gegeben. Man nahm sich viel Zeit für uns und der Psychiater (ambulante Diagnose Autismus Spektrum Störung) wurde über den aktuellen Zustand von Lütte informiert.
Als sie ausreichend abgeführt hatte, konnten wir das Krankenhaus mit folgendem, empfohlenen Therapieplan verlassen:
- neue feste Toilettenzeiten
- 7 Medikamente für Psyche und Verdauung, Anwendungszeit einige Monate
- Ruhige, strukturierte und vertraute Umgebung
Auf dem Parkplatz des Krankenhauses wurden wir von Balou und Papa sehnsüchtig erwartet. Balou begrüßte zuerst schwanzwedelnd Lütte, die lachend ihren Loulou (Balou) in den Arm nahm und sagte: „Da ist mein Loulou wieder.“